Untersberger Marmor


(Quelle Marmor Industrie Kiefer)


Geschichte

Untersberger Marmor wurde bereits in der Römerzeit abgebaut. Im Veitlbruch, der seit 1919 nicht mehr betrieben wird, fand man in einer Abraumhalde steinerne Bruchstücke der Römer, die im Untersbergmuseum in Fürstenbrunn ausgestellt sind. Bis 1703 wurde der Steinbruch vom Erzbischöflichen Hofbauamt betrieben. Die Bischöfe und Adeligen, wie die von Baron Friedrich von Löwenstern, waren im Besitz der Steinbrüche, bevor die Marmorindustrie Kiefer AG (seinerzeit Kiefersfelden in Bayern, heute in Oberalm) sie kaufte. Im Jahre 1887 erwarb die Kiefer AG von Freiherr von Löwenstern die Steinbrüche des Untersberges und das Hauptwerk in Oberalm mitsamt den Adneter Marmorbrüchen. Die Steinbrüche, die erworben wurden, waren der Hofbruch, Neu-, Mittel- und Veitlbruch.
Heute wird Untersberger Marmor nur noch in zwei Steinbrüchen abgebaut, im großen Kieferbruch und dem kleineren Mayr-Melnhof-Bruch oberhalb


Entstehung und Handelssorten

Das Gestein ist in der Oberen Kreide entstanden. Kalksteine sind Sedimentgesteine (Ablagerungsgesteine). In diesem Kalkstein sind Bruchstücke von abgestorbenen Schnecken, Muscheln usw. aus Kalk abgelagert. Die sehr dichten Natursteine sind zusammengesetzt aus fein- bis vereinzelt grobkörnigen Kalkbruchstücken und -geröllen, die durch Calcit verkittet sind.

Die Natursteinsorten im Untersberg variieren farblich von hell beige (mit roten Tupfen) bis rosa und rötlich, selten gelb. Handelsüblich ist der lichtgelbe Untersberger Hell, der Forellenstein wegen der roten Pünktchen auch Forellenmarmor genannt, der rötlich geäderte Untersberger Rosa sowie der Untersberger Gelb.

Die Dichtigkeit und Festigkeit machen diesen Naturstein verwitterungsfest. Die Eindringungstiefe von Wasser beträgt nur einige Zehntelmillimeter. Er kann poliert werden. Er ist sehr gut für Steinbildhauerarbeiten geeignet, da er filigrane Ausarbeitungen ermöglicht. Untersberger Marmor war in der figürlichen Steinbildhauerei im 16. Jahrhundert in Mitteleuropa weit verbreitet.


Verwendung

Zahlreiche Skulpturen wurden aus Untersberger Marmor geformt. Zahlreiche Steinbildhauer und Architekten verwendeten diesen Naturstein vor allem im 17. Jahrhundert, wie Johann Bernhard Fischer von Erlach und dessen Sohn Joseph Emanuel, Georg Raphael Donner und später Fritz Schaper, Edmund Hellmer, Joseph Uphues, Otto March, Wolfgang Wallner, und andere mehr. In der Gründerzeit wurde dieser Kalkstein für Baufassaden, Brunnen, Stautuen, Treppenhäuser und Grabmale besonders in Österreich-Ungarn und Deutschland verwendet.

 


(Quelle Wikipedia)